-
Kolloidchemisch hergestellte stark dotierte (entartete) halbleitende und oxidische Nanokristalle mit lokalisierten Oberflächenplasmonenresonanzen (DFG Forschungsprojekt)Das Auftreten sogenannter lokalisierter Oberflächenplasmonen (localized surface plasmon resonances, LSPRs) ist heutzutage ein wohlbekanntes und gut erforschtes Phänomen bei Edelmetallnanopartikeln. Aufgrund dieses faszinierenden physikalischen Effekts besteht eine Vielfalt an Forschungs- und Anwendungsgebieten wie z. B. der Nanooptik, Fluoreszenzverstärkung, oberflächenverstärkter Ramanspektroskopie (SERS), plasmonbasierter Sensorik und vielem mehr. Jedoch bestehen bisher kaum Alternativen zu den Edelmetallmaterialien im Gebiet der LSPR aufweisenden Nanopartikel, was die Einsatzfähigkeit auf spezielle Bereiche des Spektrums einschränkt und mit hohen Materialkosten einhergeht. Um diesen Mangel anzugehen, hat das Projekt die Synthese und Charakterisierung einer neuen Klasse plasmonischer Nanokristalle zum Ziel, nämlich von stark dotierten Metalloxid- und Halbleiternanopartikeln mit plasmonischen Eigenschaften. Zu diesem Zweck werden Synthesestrategien für stark selbst-dotierte Halbleiternanomaterialien wie Cu(2-x)Se entwickelt, ebenso wie Synthesestrategien zu stark dotierten Nanokristallen aus Zinkoxid und Zinnoxid. Weiterhin wird vor allem für diese neuen Materialien erwartet, dass die Kontrolle über die chemische und dielektrische Umgebung der Nanopartikel kritisch ist, um die plasmonischen Eigenschaften der Nanokristalle zu ändern oder zu stabilisieren. Daher wird eine Feinabstimmung der LSPR-Frequenzen durch die Entwicklung und Anwendung von postsynthetischen Bearbeitungsschritten wie z. B. Schalenwachstum oder Ligandenaustausch vorgenommen.Abschließend wird diese neue Art plasmonischer Nanopartikel im Hinblick auf die Möglichkeit untersucht, die bisher gängigen Goldnanopartikel (oder andere Edelmetallnanopartikel) in LSPR-basierten sensorischen Anwendungen zu ersetzen oder zu ergänzen. Ein positives Ergebnis würde zu einer alternativen (oder komplementären) Klasse plasmonischer Nanopartikel und somit zu einer neuen Nanopartikelfamilie für Anwendungen in plasmonbasierten Sensorsystemen führen.Leitung: PD Dr. Dirk Dorfs, Prof. Dr. Wolfgang ParakTeam:Jahr: 2013Förderung: DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft
-
Hohle und konkave kolloidale plasmonische Nanopartikel als größen- und formselektive Sensoren im NanometerbereichIm Rahmen dieses Projektes sollen kolloidale chemisch synthetisierte plasmonische Nanopartikel auf ihr Potenzial als größen- und formselektive Sensoren im Nanometerbereich in flüssiger Phase untersucht werden. Zu diesem Zweck werden verschiedene plasmonische Nanopartikel synthetisiert. Bereits dieser reine Syntheseteil des Projekts wird über den Stand der Technik in der Nanopartikel-Synthese hinausgehen. Neben "normalen" plasmonischen Partikeln aus Edelmetallen sollen auch plasmonisch aktive Partikel aus hochdotierten (degenerativ dotierten) Halbleiter- oder Oxidmaterialien mit lokalisierten, im nahen Infrarotbereich abstimmbaren Oberflächenplasmonenresonanzen synthetisiert und mit den klassischen metallischen Nanopartikeln hinsichtlich ihrer sensorischen Eigenschaften verglichen werden. Die plasmonischen Partikel können einen Analyten entweder über Änderungen der Dielektrizitätskonstante der Umgebung oder über andere, spezifische Wechselwirkungen mit dem Analyten nachweisen. In Bezug auf den letztgenannten Punkt sollen insbesondere plasmonische Partikel mit konkaven oder zylindrischen Hohlräumen an der Partikeloberfläche synthetisiert werden, die größen- und formselektive Wechselwirkungen mit verschiedenen Analyten aufweisen können (siehe auch Schema für z.B. key lock like interactions), die schließlich durch eine Änderung der Resonanzfrequenz der lokalisierten Oberflächen-Plasmonresonanz dieser Partikel leicht nachweisbar sind.Leitung: PD Dr. Dirk Dorfs, Prof Dr. Detlef BahnemannTeam:Jahr: 2016Förderung: Hannover School of Nanotechnology
-
Plasmonische Nanokristalle und Multikomponentennanokristalle zur Aktivierung chemischer Reaktionen durch ultrakurze TemperaturpulseIm Rahmen dieses Projektes soll untersucht werden, wie sich ultraschnell aufgeheizte plasmonische Nanopartikel in kolloidaler Lösung auf ihre Umgebung und insbesondere auf in ihrer Umgebung ablaufende chemische Reaktionen auswirken. Plasmonische Nanopartikel können durch ultrakurze (Nanosekunden oder auch Pikosekunden) Laserpulse extrem schnell und extrem stark erwärmt werden. Plasmonische Nanopartikel besitzen hierbei einige einmalige Eigenschaften: Ihre Extinktionskoeffizienten sind extrem hoch und auch bei intensivster Laserbestrahlung tritt im Vergleich zu anderen Materialien kaum ein Ausbleicheffekt während des Laserpulses statt. Zudem lässt sich die spektrale Lage der Plasmonenresonanz durch Materialwahl sowie Größe und Form der Partikel praktisch beliebig einstellen. Als Konsequenz können solche plasmonischen Nanopartikel sogar durch einzelne Pikosekundenlaserpulse um über 1000°C erwärmt werden; zunächst ohne dass ihre Umgebung miterwärmt wird. In diesem Projekt sollen die Auswirkungen solcher extrem kurzer und extrem stark lokalisierter Temperaturspitzen auf den Ablauf chemischer Reaktionen von Reaktanten, die sich ebenfalls in den kolloidalen Lösungen solcher Nanopartikel befinden, untersucht werden.Hierfür werden zunächst geeignete plasmonische Nanopartikel hergestellt, wobei neben klassischen Edelmetallnanopartikeln auch entartet dotierte Halbleiterpartikel mit Plasmonenresonanzen im nahen infraroten Spektralbereich hergestellt werden. Ebenfalls werden Multikomponentenpartikel hergestellt, welche aus einem plasmonischen Teil zum schnellen Aufheizen unter Laserbestrahlung und einem weiteren Teil aus einem katalytisch aktiven Material bestehen. Die durch den Laserpuls im plasmonischen Partikel erzeugte Wärme wird auf den katalytisch aktiven Part übertragen und an dessen Oberfläche läuft dann eine chemische Reaktion ab. Verschiedene einfache chemische Reaktionen, die entweder direkt an der Oberfläche der schnell aufheizbaren Nanopartikel oder in ihrer unmittelbaren Umgebung in Lösung ablaufen, werden untersucht. Die Bedingungen werden dabei so gewählt, dass makroskopisch praktisch keine Erwärmung der Lösung auftritt und nur extrem kurze und extrem stark lokalisierte Temperaturspitzen auftreten. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden Rückschlüsse darauf zulassen, wie die Wärmeleitung in Lösungen auf extrem kurzen Zeitskalen und über sehr kurze Abstände verläuft, wobei hier auch solche Szenarien von besonderem Interesse sind bei den die Partikeltemperatur direkt nach dem Temperaturpuls deutlich über der Siedetemperatur des Lösungsmittels liegt, da solche Szenarien auf makroskopische Größenskala nicht realisiert werden können.Leitung: PD Dr. Dirk Dorfs, Prof. Dr. Carsten ReinhardTeam:Jahr: 2017Förderung: DFG Deutsche ForschungsgemeinschaftLaufzeit: 3 Jahre